Papierfabrik Meldorf besucht die Klimafarm in Erfde, Paludikultur in Schleswig-Holstein
Auf der Suche nach weiteren alternativen Fasern zur nachhaltigen Rohstoffgewinnung haben wir ein innovatives Pilotprojekt besucht: Die „Klimafarm“, ein Projekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, bei dem seit zwei Jahren eine moorbodenerhaltende Grünlandbewirtschaftung erprobt wird. Das bedeutet, dass Moorflächen wieder vernässt und bewirtschaftet werden, mit dem Ziel, einen Rohstoff für Unternehmen und Industrie zu erzeugen. Dafür beschäftigt sich das Team der Klimafarm intensiv mit Paludikulturen und deren Verwertungsmöglichkeiten.
Paludikultur ist die landwirtschaftliche Nutzung nasser Hoch- und Niedermoore. Das Wort ist abgeleitet aus dem lateinischen Wort „Palus“, das für Sumpf oder Morast steht. Nasse Moorflächen speichern viel CO2, mehr als eine entsprechende Waldfläche. Durch die Wiedervernässung der ehemals trocken gelegten Moorflächen sollen die Treibhausgas-Emissionen deutlich reduziert werden. Das Mähen hält die Vegetation kurz und offen, die Biodiversität wird gefördert.
Der Rohstoff der Klimafarm soll stofflich verwertet werden. Das passt gut, denn dieses Gras aus Paludikulturen ist auch für uns als Papierfabrik spannend. Wir haben bereits weitreichende Erfahrungen in der Herstellung von Graspapier und sehen auch im Einsatz von Moorgräsern aus der Region ein großes Potential. In Verbindung mit Recyclingfasern sind Moorgräser ein weiterer Rohstoff, der nicht extra angebaut werden muss und somit beste Voraussetzungen für nachhaltige Verpackungspapiere erfüllt.
Noch in diesem Jahr sollen die ersten Papierrollen aus Paludikultur-Gräsern auf dem Hof der Papierfabrik Meldorf stehen und auf Eignung für die Weiterverarbeitung getestet werden.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Klimafarm.